Ursprung des Tarot
Einzelne Bildmotive aus dem Tarot sind sehr alt. Sie erschienen in jedem Kulturkreis und jeder Epoche, allerdings meist nur einzeln. In der abendländischen Bildtradition sind die Bildsymbole ebenfalls schon lange vorhanden.
Ein sehr altes Bildmotiv ist beispielsweise die Sonne. Sie ist im Tarot die Trumpfkarte Nummer 19. So wurde der persische Gott Mithra Jahrhunderte vor den Römern schon als Sonnengott verehrt. Von den Römern bekam Mithras oft den Beinamen „Sol invictus (lat. „der unbesiegte Sonnengott“). Viele antike Abbildungen zeigen Mithras gleichrangig mit dem Sonnengott Sol. Es gäbe noch zahlreiche andere Beispiele, die das Bildmotiv der Sonne zeigen.
Die Karten des Tarot-Decks stellen also Archetypen dar. Die Kombination der Karten stellt ein Portal zu einer unsichtbaren Realität von Zeichen und Symbolen dar, von denen angenommen wird, dass durch Interpretation dieser Kombinationen Weissagungen abgeleitet werden können. Mein Fokus liegt jedoch auf Beratung zu aktuellen Fragestellungen und dem Umgang damit.
Entwicklung des Tarot
Die Entwicklung des Tarot verlief in Wellen. Die eigentliche ‚Geburt des Tarot‘ fand um 1400 statt. Aus Arabien kommend fanden Spielkarten ihren Weg nach Europa, die bereits die 4 Sätze der Stäbe, der Kelche, der Schwerter und der Münzen enthielten. In den Jahrhunderten danach gab es weitere, esoterische Strömungen, in denen das Tarot Bestandteil war. Das führte im Jahre 1782 dazu, dass Jean-Francois Alliette (1738-1791), besser bekannt unter seinem Pseudonym ‚Etteilla‘, das erste Buch über die praktische Deutung der Tarotkarten in der Tarotgeschichte veröffentlichte. Das Buch trug den Namen „livre de Thot“.
Die Wiedergeburt des Tarot fand um 1900 statt. Im Jahre 1888 wurde in London der Hermetische Orden der Goldenen Dämmerung („order of the golden dawn“) gegründet, aus dem heraus es u.a. Vorträge und Veröffentlichungen zur Kabbala, Tarot, Astrologie, Numerologie, Talismane, Alchemie, Okkultismus und Theosophie gab.
Die Entstehung des Waite-Smith Tarot (auch Rider Tarot Deck genannt)
Arthur Edward Waite (* 2. Oktober 1857 in Brooklyn, New York, USA; † 19. Mai 1942 in London, UK), ein britischer Poet und Autor, der viel über okkultistische und mystische Themen schrieb, gehörte dem Orden der Goldenen Dämmerung an. Nach ihm ist das Waite Tarot benannt. Das Kartendeck hat sich aufgrund seiner Anordnung der großen Trumpfkarten und kleinen Arkane (Münzen, Stäbe, Kelche, Schwerter) gut für Legungen aller Art durchgesetzt. Erschienen ist das Set im Jahre 1909 im Verlag Rider & Son in London. Deshalb ist es bekannt geworden unter dem Namen Rider-Waite Tarot.
Illustriert wurde das Kartendeck allerdings von Pamela Colman Smith (* 16. Februar 1878 in Pimlico, Middlesex, UK; † 18. September 1951 in Bude, Cornwell, UK). Sie war eine angloamerikanische Künstlerin und Autorin. Arthur E. Waite und Pamela C. Smith lernten sich im Orden der Goldenen Dämmerung kennen. Waite beauftrage die Künstlerin, die Tarotkarten zu illustrieren. Ihre für den Betrachter gefälligen und heiteren Farben, mit denen sie die Karten gemalt hat, spielten ganz sicher eine große Rolle, warum das Deck einen solchen Erfolg hatte und immer noch hat. Es ist das heute am meisten genutzte Deck und wird am häufigsten zur Illustration von Tarot-Büchern verwendet. Ich möchte an dieser Stelle meine Hochachtung für die Künstlerin zum Ausdruck bringen. Ihrer anmutigen Kreativität ist es zu verdanken, dass wir uns nach über 100 Jahren noch immer an den wunderschönen Bildern erfreuen können. Smiths’ Bildersprache können wir nutzen, um auf die vielen Fragen, die uns das Leben stellt, Antworten zu finden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Geschichte des Tarots in weiten Teilen unbekannt und praktisch unerforscht ist. Wenn man bedenkt, dass nach dem erstmaligen Erscheinen des Tarot ca. 300 Jahre lang kein einziges Deutungsbuch erschienen ist und kein einziger Satz über die Anwendung und Interpretation der Karten aufgeschrieben wurde, lässt das den Schluss zu, dass die Überlieferung dieser Tradition offenbar ausschließlich mündlich war und daher mit historischen Quelltexten kaum zu erforschen ist.
Angebot
Kartenlegung nach Voranmeldung. Eine Stunde kostet 70 €.
Ablauf der Sitzung
Die Kartenlegung findet bei einer persönlichen Begegnung statt. Das wichtigste bei der Kartenlegung ist die Klärung der Fragestellung. Der Tarot kann mit Antworten auf ja/nein Fragen nicht dienen. Zusammen erarbeiten wir offene Fragen wie beispielsweise:
- Bin ich bereit, eine alte Beziehung loszulassen?
- Worauf gilt es bei einem potenziellen Partner zu achten?
- Wie kann ich persönlich spirituell wachsen?
- Bin ich bei der Suche nach meiner Berufung auf dem richtigen Weg?
- Wer will ich wirklich sein?
- Wie kann ich aufhören, meine eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen?
- Was kann ich tun, um Stress abzubauen?
- Was kann ich tun, um mit Angstzuständen umzugehen und woher kommen sie?
- Wie kann ich mein Energieniveau steigern?
- Wie lassen sich meine Freundschaften stärken?
- …
Im Anschluss wählen wir gemeinsam die passende Legetechnik aus, deuten die einzelnen Karten und fassen die Erkenntnisse zusammen.